Bestimmung des Adiabatenexponenten von Luft nach Clément und Désormes
Versuch Nr. 146
Dieser Versuch erlaubt die Bestimmung des Adiabatenexponenten nach der Methode von Clément und Désormes. Der Aufbau besteht aus einer großen Glasflasche, die mit zwei Ventilen und einem U-Rohr-Manometer ausgestattet und in eine Styroporbox eingelassen ist. Das System wird in zwei Zuständen mit unterschiedlichen Drücken und leicht unterschiedlichen Volumina betrachtet. Es wird dabei vom ersten Zustand in den zweiten Zustand durch eine adiabatische Zustandsänderung überführt.
Der Einfachheit halber wird der Adiabatenexponent von Luft bestimmt. Die Erwartung für den Adiabatenexponenten für ein zweiatomiges Gas wie Stickstoff oder Sauerstoff liegt bei 1,40. Typische Messwerte liegen mit etwa 1,35 leicht darunter. Als Ursachen für den Unterschied können ein nicht vollständig adiabtisch ablaufender Prozess, Ungenauigkeiten des Manometers und die Tatsache, dass es sich bei Luft nicht um ein ideales Gas handelt, gelten.
Isentropenexponent
Häufig ist im Zusammenhang mit dem Experiment von Clément und Désormes von der Bestimmung des Adiabatenexponenten die Rede. Streng genommen muss der Adiabatenexponent aber Isentropenexponent heißen. Der Exponent ist nur gültig für isentrope Prozesse, also Prozesse, bei denen sich die Entropie nicht ändert. Reversible adiabatische Prozesse sind isentrop. Allerdings gibt es auch irreversible adiabatische Prozesse, bei denen Entropie im System erzeugt wird, die folglich nicht isentrop sind.